Wer an einem Freitagabend noch nichts vor hat, und zusätzlich verrückt genug ist, um 14 Stunden mit Mathematik zu verbringen, der ist hier genau richtig…

„Du hast an einem Freitagabend echt nichts Besseres zu tun, als in der Schule zu sein und Mathe zu machen?” - „Wieso? Darauf hab´ ich mich doch schon das ganze Jahr gefreut!”

Mathenacht1Endlich wieder Mathenacht nach einer dreijährigen Pause. Bei der „Langen Nacht der Mathematik“ handelt es sich um ein einmal im Jahr stattfindendes Event, dass es bundesweit an Schulen gibt. Natürlich bin ich da dabei zusammen mit allen anderen Nerds, Matheliebhaber:innen, Computergeeks und Streber:innen aus fast allen Jahrgangsstufen, mit dem Plan sich von Aufgabe zu Aufgabe, von Runde zu Runde zu knobeln. Das heißt, holt die Energydrinks und die Taschenrechner raus, es wird die ganze Nacht durchgerechnet.

Die Aufgaben für alle Altersstufen werden Punkt 18 Uhr online freigeschaltet, doch wer hätte berechnen können, dass so viele Schulen gleichzeitig auf die Server der Mathenacht zugreifen würden…kolossaler Kollaps, nichts funktioniert. Es wird also versucht, dennoch an die Aufgaben ranzukommen: Wo ist das WLAN besser? Hat eine andere Schule schon Aufgaben? Können diese gemailt werden? Oder wie wäre es mit Faxen? Brieftaube? Rauchzeichen? Wir brauchen die Aufgaben!

Mathenacht2Mit zwei Stunden Verspätung geht es dann los: Runde eins von insgesamt dreien mit jeweils 10 Aufgaben; erst nach Lösung aller 10 Aufgaben geht es in die nächste Runde. Bis in die dritte Runde schaffte es jedoch lediglich die J1/J2. So knobelt man an Sudokus, verzweifelt an Sudokus, formt Terme um, blättert Formelsammlungen durch, rennt zum Computerraum, gibt die Lösung am Rechner ein – wieder falsch. Nochmal durchrechnen, nochmal probieren, nochmal verzweifeln, nochmal probieren. Beispiele basteln, Modelle finden, weiterrechnen, bis man irgendwann die richtigen Lösungen hat. Mal braucht man für eine Aufgabe mehrere Stunden, mal hat man die Lösung ganz plötzlich nach 2 Minuten, und mal kann man am Ende nur noch kompetent raten.

Mathenacht3Die eigentliche Kunst jedoch, so behaupte ich, ist nicht das Aufgabenlösen, nein, viel schwieriger ist es, am Ende der Nacht noch seinen eigenen Taschenrechner zu besitzen und alle Bleistifte beisammen zu haben – dieses Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt. Mit genügend Koffein schafft man es auch noch um 5 Uhr nachts am Rechnen zu sein, vielleicht müde, vielleicht aber auch immer noch hochmotiviert.

Und so schleppe ich mich schließlich nach über 24 Stunden am Stück ohne Schlaf nachhause und hänge den ganzen Samstag übermüdet wie ein Wrack auf der Couch, nur um irgendwann gegen 16 Uhr einzupennen. Sagt mir nicht, in euren Träumen kamen nicht auch Formeln und Sudokus vor!

Na, nächstes Jahr wieder? Klar, ich bin dabei, immer für Mathe zu haben!

 

Text: Elise „Ja-sie-nimmt-ernsthaft-Mathe-LK“ Storjohann - PR-AG - Schüler:innenpresse am Moll

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